26.08.2021

Innovative Forschung der Nutzfahrzeugbranche

Drei Forschungseinrichtungen präsentieren auf der NUFAM – die Nutzfahrzeugmesse 2021 in Karlsruhe vom 30. September bis zum 03. Oktober die aktuellsten Entwicklungen und Trends im Bereich erneuerbare Energien und Digitalisierung.

Anwendungsorientierte Forschung stellt den Grundbaustein für Innovation und Effizienz dar. Auch die Nutzfahrzeugbranche entwickelt sich stets weiter und orientiert sich an den neusten Forschungsergebnissen, um innovative Lösungen für komplexe Probleme zu finden.

Forschungsinitiative „reFuels – Kraftstoffe neu denken“

Foto: Markus Breig und Amadeus Bramsiepe, KIT

Das Karlsruher Institut für Technologie beschäftigt sich bereits seit Januar 2019 ausgiebig mit der Herstellung und Anwendung erneuerbarer Kraftstoffe. Das Forschungsprojekt „reFuels“ setzt sich zum Ziel, dass alle Fahrzeuge – ob alt oder neu – mit regenerativem Kraftstoff betankt werden können, um eine schnelle ergänzende Lösung für eine CO2-neutrale Mobilität zu schaffen.

Gemeinsam mit 16 Partnern aus Energiewirtschaft, Mineralöl-, Automobil- und Zulieferindustrie und unter dem Dach des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW (SDA) des Landes Baden-Württemberg konnte die Forschungsinitiative über Pilot- und Technikumsanlagen bereits mehrere Tausend Liter regenerativer Kraftstoff aufbereiten und an Versuchsmotoren testen.

Wer Interesse am „Kraftstoff von morgen“ hat, kann auf der diesjährigen NUFAM bereits einen tieferen Einblick in den Forschungsstand der nachhaltigen Kraftstoffalternative bekommen.

Photovoltaik-Module für Kühlfahrzeuge

Foto: Frauenhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE

Auch das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE widmet sich im Zusammenschluss mit der TBV Kühlfahrzeuge GmbH dem wichtigen Thema der CO2-Emissionen durch Nutzfahrzeuge und setzt dabei auf Solarstrom. Dafür sollen sogenannte Photovoltaik-Module nachträglich auf den Dächern von Nutzfahrzeugen aufmontiert oder vollständig integriert werden und somit einen direkten Beitrag zur Strombereitstellung ermöglichen. Somit könnte die durch Schwerlastverkehr erzeugte CO2-Bilanz um fünf bis sieben Prozent verbessert werden. Die PV-Module eignen sich besonders zur Deckung des hohen Stromverbrauchs bei Kühlfahrzeugen, können aber auch, unabhängig von Antriebsart und Verwendung, für andere Nutzfahrzeuge sinnvoll sein.

Weitere Informationen und einen Prototyp eines elektrisch betriebenen Mini-LKWs, bei dem neben dem Dach auch die Seitenwände aus Solarmodulen bestehen, finden Besucher auf der NUFAM 2021.

Fokus Digitalisierung im Transportwesen

Foto: DHBW Ravensburg

Die Digitalisierung ist im Transportwesen kaum mehr wegzudenken und gilt daher gleichsam als eine der größten Herausforderungen der Industrie. Die DHBW Ravensburg stellt sich dieser Herausforderung und präsentiert auf der NUFAM 2021 ihre Forschungsarbeiten zu modernen Konnektivitätslösungen, der Nutzung von „Vehicle-to-Vehicle“- und „Vehicle-to-Infrastructure“-Kommunikation sowie zum KI-Einsatz zur Störungsprädiktion und Bedarfsprognose bei Transporten.

Zudem beteiligt sich die duale Hochschule an Forschungsprojekten zu automatisiertem und vernetztem Fahren in der Logistik sowie zu KI-Verfahren, die den Werksverkehr durch eine intelligente Ermittlung der erwarteten Fahrzeit einschließlich Verkehrsstörungen optimieren sollen.

Prof. Dr.-Ing. Heinz-Leo Dudek, Dekan Technik der DHBW Ravensburg, freut sich bereits darauf diese technischen Neuerungen zur Digitalisierung im Transportwesen auf der NUFAM 2021 vorstellen zu können und sich mit Vertretern der Fahrzeughersteller, Fahrzeugausrüster und Flottenbetreiber über Digitalisierungs- und Konnektivitätstechnologien am Stand auszutauschen.