02.08.2023

Von Demopark und Rettungskette bis NUFAM Challenge und Truck Driver-Forum

NUFAM – die Nutzfahrzeugmesse in der Messe Karlsruhe findet vom 21. bis 24. September statt. Das Rahmenprogramm bietet jede Menge für Lkw-Fahrende.

Zum achten Mal findet vom 21. bis 24. September die NUFAM – die Nutzfahrzeugmesse in Karlsruhe statt. Die NUFAM ist eine führende Fachmesse für die Nutzfahrzeugbranche und verbindet aktuelle Technik mit Mobilitätskonzepten der Zukunft. Schon jetzt ist klar, dass die NUFAM 2023 die bislang größte Ausgabe ihrer Geschichte wird. Die Nutzfahrzeugmesse bietet neben über 400 Ausstellern und einer Ausstellungsfläche von 80.000 Quadratmetern alles rund um Nutzfahrzeuge an. Daneben besticht die NUFAM aber auch durch zahlreich Mitmachaktionen, Vorträge, Informationen und mehr für Berufskraftfahrende.

Im Truck Driver-Forum gibt es zahlreiche Vorträge für Lkw-Fahrende, die den Alltag der Menschen betreffen und einfacher machen sollen. Dieses Bild stammt von der vergangenen NUFAM. (Bild: Jürgen Rösner)

Ladungssicherung und Truck Driver-Forum

Um alles, was Lkw-Fahrerinnen oder -Fahrer berührt, geht es im Hauptforum in der Aktionshalle. Das Konzept Ladungssicherung steht etwa am Samstag, 23. September, im thematischen Mittelpunkt. Der Königsberger Ladungssicherungskreis (KLSK) bietet von 10.30 Uhr bis 16.15 Uhr vier Vorträge zum Thema „Falsche Lastverteilung und ihre möglichen Folgen“ an. Die Vorträge werden als Teamteaching durchgeführt und dauern jeweils etwa 75 Minuten. Der KLSK ist ein gemeinnütziger Verein mit mehr als 350 Mitgliedern aus Deutschland und Europa.

Am Sonntag, 24. September, moderiert Nutzfahrzeugjournalist Thomas Rosenberger das Forum. Im thematischen Mittelpunkt steht dabei die Verkehrssicherheit. Im Rahmen der drei Diskussionsrunden im Truck Driver-Forum sprechen Experten über Ursachen sowie Folgen von Unfällen und schlagen vor, wie sich deren Gründe bekämpfen lassen – seien es Auffahrunfälle auf der Autobahn oder Kollisionen mit Radfahrern beim Rechtsabbiegen in den Städten.

„Gesund leben on the road. Selbsttherapie ist keine Lösung“

Gerade die Gesundheit von Fahrenden spielt eine wesentliche Rolle für die Verkehrssicherheit. Mangelhafte Ernährung, zu wenig Schlaf und Stress sind „on the road“ an der Tagesordnung. Aber sie schädigen die Gesundheit langfristig und können Ursache von Verkehrsunfällen sein. Noch immer unterschätzen viele Berufskraftfahrer und -fahrerinnen die Konsequenzen von Krankheiten und medizinischen Notfällen unterwegs. Sollte unterwegs doch etwas passieren, fehlen häufig Möglichkeiten, sich medizinisch versorgen zu lassen. Der Verein DocStop kämpft dafür, dass sich diese Situation ändert. Vertreter von DocStop diskutieren unter anderem mit Berufskraftfahrern, Unternehmern und Experten der BG Verkehr, über die Bedeutung der Gesundheit und wie sich die mangelhafte Situation unterwegs verbessern lässt.

„Gegen das Sterben am Stauende - Ursachen wirksam bekämpfen und Technik richtig nutzen“

Auffahrunfälle am Stauende lassen sich in den meisten Fällen auf ein Augenblicksversagen des Fahrers oder der Fahrerin zurückführen und enden in vielen Fällen mit fatalen Folgen für die Beteiligten. Verantwortlich sind nahezu ausschließlich Ablenkung und Sekundenschlaf, oft ausgelöst durch Stress. Moderne Technik im Lkw soll dazu beitragen, Unfälle zu vermeiden. Das gelingt aber nicht immer. Die Unfallforschung sucht nach Antworten und ist gerade auf ein neues Phänomen gestoßen. In etwa sechs Prozent aller schweren Lkw-Auffahrunfälle auf Autobahnen kollidierten Lkw mit mobilen Warntafeln, die auf Tagesbaustellen hinweisen. Manche Notbremsassistenzsysteme reagieren offenbar erst auf den Lkw vor dem Vorwarner-Anhänger – und bremsen daher nicht rechtzeitig. Nun soll ein neuartiges Kommunikationssystem Fahrer früher warnen.

Der Verein "Hellwach mit 80 km/h" will auf die Gefahren aufmerksam machen, die gerade am Stauende auf Lkw-Fahrende warten. (Bild: Jürgen Rösner)

„Hellwach mit 80 km/h“

Dieter Schäfer kennt diese Unfälle aus seiner beruflichen Tätigkeit als Autobahnpolizist zu genüge. Mit dem Präventionsverein Hellwach mit 80 km/h e.V. setzt er sich dafür ein, den Gefahrenradar von Berufskraftfahrern zu schärfen. Mit ihm diskutieren Berufskraftfahrer und Transportunternehmer sowie Vertreter der Lkw-Industrie und der Autobahnbetreibergesellschaft, um Lösungen zu finden.

Die Initiative „Hellwach mit 80 km/h“ wurde 2019 gegründet und macht seither auf die Probleme und Herausforderungen im stressigen Berufsalltag der Fahrenden aufmerksam. Laut dem Verein, der aus der Initiative hervorging, ist in mehr als 80 Prozent der Fälle das Nutzen eines Smartphones verantwortlich für einen Auffahrunfall von Lkw-Fahrenden am Stauende. Gegen diese „Todsünden“, kämpfen Mannheimer Logistikunternehmen und Spediteure an. Im Mittelpunkt des Auftritts auf der NUFAM steht laut Verein die mehrsprachige Aufklärungsbroschüre mit dem zehn Max-Achtzig-Regeln.

„Wir sind nun zum zweiten Mal auf der NUFAM. Wir haben hier die einmalige Gelegenheit, nicht nur die Fahrer, sondern alle in die Supply-Chain eingebundenen Player zu treffen, um Überzeugungsarbeit für die gemeinsame Eindämmung von LKW-Unfällen am Stauende zu leisten“, sagt Dieter Schäfer, Vorstandsmitglied und Sprecher des Präventionsvereins „Hellwach mit 80 km/h“.

„Unter die Räder geraten. Warum es beim Rechtsabbiegen nur Verlierer gibt“

Nahezu jeder Verkehrsteilnehmer hat sie schon gesehen: die weißen Ghostbikes. Sie stehen überall dort, wo ein Radfahrer bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist und sollen an gefährlichen Kreuzungen auf die Unfallgefahr durch rechtsabbiegende Lkw mahnen. Obwohl es inzwischen Abbiegeassistenten gibt, passieren diese Unfälle immer wieder. Die Expertenrunde während der NUFAM klärt gemeinsam mit Technikexperten, Juristen, Berufskraftfahrern, Notfallseelsorgern sowie Vertretern von Präventionsorganisationen und Radfahrervertretungen Ursachen und sucht nach Lösungen. Denn bei diesen tragischen Unfällen gibt es nur Verlierer: Radfahrer, die aus dem Leben gerissen werden, und Berufskraftfahrer, die oft ein Leben lang an den Folgen leiden, ihren Beruf nicht mehr ausüben können, mit schweren rechtlichen Konsequenzen konfrontiert und psychischen Belastungen ausgesetzt sind, die unbehandelt in Depressionen und Suchtkrankheiten übergehen können.

Dekra-Trucksimulator

Fahrende von Lkw oder Einsatzfahrzeugen tragen große Verantwortung für die Sicherheit aller am Straßenverkehr Beteiligten. Sie müssen in der Lage sein, ihr Fahrzeug auch unter erschwerten Verkehrs-, Straßen- oder Witterungsbedingungen zu beherrschen. Doch häufig sind sie nur unzureichend vorbereitet. Der Grund: Viele kritische Situationen lassen sich im Vorfeld nicht trainieren – weder im Fahrzeug, noch auf der Straße. Eine Möglichkeit, diese Situationen in sicherer Umgebung zu erleben und Lösungsansätze zu finden, ist der DEKRA-Truck-Simulator. Mit dem Einsatz des innovativen, vielseitig einsetzbaren Fahrsimulators und dem Qualifizierungsprogramm „ProFahrT“ will die DEKRA-Akademie diese „Sicherheitslücke“ schließen. Das Programm sichert den hohen Trainingserfolg nicht zuletzt, weil es stets den Fahrenden und dessen Praxis - und nicht das Fahrzeug - in den Mittelpunkt stellt. Der Simulator ist während der gesamten Laufzeit im Messe-Atrium zum Testen verfügbar.

Im Demo-Park wird gezeigt, wie eine Rettungskette im Falle eines Unfalls funktioniert. (Bild: Jürgen Rösner)

NUFAM Demo-Park und Rettungskette

Die volle Bandbreite der Nutzfahrzeuge zeigt sich bei den Fahrzeugpräsentationen der Ausstellenden im NUFAM Demo-Park. Namhafte Hersteller präsentieren ihre neuesten Fahrzeuge in Aktion und bringen die Zuschauenden zum Staunen. Spannend und lehrreich wird es am Samstag bei der Rettungskette. Hier wird gezeigt, wie verschiedene Partner bei einem LKW-Unfall Hand in Hand zusammenarbeiten. Die Rettungskette war in der Vergangenheit und wird auch künftig ein echter Publikumsmagnet sein. Als besonderes Highlight zeigt Alex Gräff, einer der bekanntesten Profi-Drifter Deutschlands, im Demo-Park sein ganzes Können und zeichnet mit seinem Rennwagen kreative Donuts auf den Asphalt.

Der Straßenkontrolldienst des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM) überprüft Unregelmäßigkeiten an Lkw während der Fahrt und nicht mehr nur, wenn die Fahrzeuge stehen. Wie das funktioniert, zeigt das Ministerium auf der NUFAM. (Bild: Bundesamt für Logistik und Mobilität)

Pilotprojekt des Straßenkontrolldiensts

Der Straßenkontrolldienst (SKD) des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM) soll Auffälligkeiten an Lastkraftwagen erkennen und so Gefahren eindämmen. Im Rahmen des Pilotprojekts „SKD-Digital“ wurden der Einsatz und das Zusammenspiel verschiedener Sensoriksysteme und Verfahrenssoftware untersucht. Diese Technologien sollen Auffälligkeiten bereits während der Vorbeifahrt erkannt werden. Bislang war das nur möglich, wenn Fahrzeuge im stehenden Zustand untersucht wurden. Ziel des Projekts ist es auch, Standzeiten von Lkw-Fahrenden zu verringern.

Auf der NUFAM präsentiert das BALM zwei Kontrollfahrzeuge. Zudem haben Interessierte die Gelegenheit, Fragen rund um das Thema Kontrollen zu stellen und sich über die neuesten Kontrolltechniken wie das Projekt „SKD-Digital“ zu informieren.

Bei der NUFAM Challenge wird Deutschlands bester Berufskraftfahrende gesucht. (Bild: Jürgen Rösner)

NUFAM Challenge

Der „König oder die Königin der Fahrenden“ wird bei der NUFAM Challenge ermittelt. Ab August wird es auf der Internetseite der NUFAM Vorabfragen geben, die Teilnehmende des Wettbewerbs beantworten können. Die besten acht Teilnehmenden werden danach zur NUFAM in die Messe Karlsruhe eingeladen und treten dort am Messe-Samstag gegeneinander an. Ermittelt wird dort der NUFAM Champion und somit der beste Berufskraftfahrer beziehungsweise die beste Berufskraftfahrerin Deutschlands.

Wer Fan von Lkw ist und diese gerne in einem kleineren Format im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder sonst wo stehen hat, wird an der Truckmodellbörse fündig. In der Aktionshalle der Messe Karlsruhe werden kleine Fahrzeuge im Maßstab 1:87 verkauft.

Marcus Walter moderiert die Foren Ladeinfrastruktur und Telematik. Der Fachjournalist führte bereits durch den NUFAM Media Day am 22. Juni. (Bild: Benedikt Spether)

Foren Ladeinfrastruktur und Telematik

Spannende Vorträge rund um die Themen Ladeinfrastruktur sowie Digital Services & Telematik gibt es im Rahmen der NUFAM-Foren am Donnerstag, Freitag und Samstag der Messe. Moderiert werden die Foren von Fachjournalist Marcus Walter. Im Rahmen der Vorträge behandelt werden Themen wie „Telematik & Werkstatt 4.0 – Flotten-Management mit künstlicher Intelligenz“, „AI-basierte Bedarfsprognose für die Transportlogistik“ oder „Zukunft Wasserstoff: Wie lassen sich Fahrzeugflotten schrittweise umstellen?“. Mehr Informationen zum Inhalt der Foren gibt es HIER. Das gesamte NUFAM-Programm ist unter nufam.de/programm aufrufbar.

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